Freitag, 4. Januar 2013

Mensch vs. Roboter

Wie viele träumen nicht davon, dass ein kleiner Roboter den kompletten Haushalt erledigt, kocht, Kaffee bringt und die Wäsche bügelt. Und je mehr die Menschen dem Alltagsstress erliegen, desto mehr neumodischer Schnick-Schnack wird herangeschafft, um sich sämtliche Arbeiten zu erleichtern.

Ich hatte ebenfalls seit jeher eine Affinität für technische Spielereien, die bestenfalls noch den Alltag erleichtern. Schon als Kind schaute ich mit großen Augen begeistert den Vorspann der "Jetsons", in dem "George", der Familienvater, nicht einmal selbstständig aufstehen musste, sondern ein Roboter ihn aus dem Bett hievte, unter die Dusche schob, die Zähne putzte und einen Kaffee reichte. Für jeden Morgenmuffel ein kleiner Traum ... und vor allem die große Hoffnung, dass in ferner Zukunft ein solcher Automatismus in jedem Haushalt zu finden sei.

Leider muss ich mich noch alleine aus dem Bett treten und so hangel ich mich an jedem noch so kleinen Fortschritt weiter und teste aus, was möglich ist und was nicht. Angefangen hat es mit dem ersten bezahlbaren (!) Roboterstaubsauger vor 8 Jahren. Zumindest hat mich das kleine Kerlchen für 3 Stunden gefesselt, danach verschwand er unter einem Schrank und kam erst ein paar Jahre später beim Umzug wieder zum Vorschein. Was mich auf die Idee brachte, dass sich in der Entwicklung etwas getan haben müsste. Hat es auch. Der Fortschritt kostet bis zu 1.000 € mehr, kann sprechen, fährt wenigstens nicht mehr willkürlich im Kreis herum und schont auch freilaufende Hamster. Hat aber den 10fachen Preis meines ersten Pkw.

Ich beschließe, ein deutlich günstigeres Gerät gegen Umtausch zu erwerben, unglücklicherweise war mir entfallen, dass wir in der deutschen Servicesahara gefangen sind, ein Umtausch bei "Hygiene-Artikeln" sei nicht möglich. Nach kurzer Diskussion beschließen wir dann, dass meine Hygiene nicht so viel wert ist wie die des Geschäftes und ich erhalte für zwei Tage das benutzte Vorführmodell. Immerhin konnte ich erreichen, dass alte Staubflusen und Kaugummireste aus dem Behälter entleert werden.

Zuhause packe ich erwartungsvoll das kleine Kerlchen aus, schalte ihn ein und erhalte ein freudiges Piepsen zur Begrüßung. Wie nett. Für den Preis hätte ein Konfettiregen auch nicht geschadet. Hätte man auch gleich besser sehen können, was er alles wegsaugen kann. Ich beobachte über eine Stunde gespannt, wie er anmutig gegen meine Möbel fährt, den Teppich elegant umrundet und den Standaschenbecher umschubst. Ich laufe aufgeregt mit dem Kehrblech hinterher. Nach einer weiteren halben Stunde fährt er in seine Ladestation, er möchte gereinigt werden. Also fange ich an, den Staubfänger auszukehren, den Filter zu reinigen, die Borsten zu säubern. Es piepst, ich habe die Reinigungsbürste vergessen. Nach 2 Stunden sitze ich geschafft neben den Robotersauger. Der Boden ist sauber, ich nicht.

Ehrlich gesagt, das verlangte Geld ist in meinen Augen noch zu viel für ein solch possierliches Spielzeug und doch finden sich etliche Käufer für diese und auch die teureren Geräte.

Bleibt zu hoffen, dass die Technik sich weiter entwickelt und ich vielleicht doch irgendwann ein Stück Automatismus der "Jetsons" erleben darf.

Und morgen nach dem Umtausch des Roboterstaubsaugers werde ich dann den elektrischen Scheibenputzautomat ausprobieren....

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